Silke Boswell
Pferdeosteopathie


Pferdeosteopathie DIPO*


Die Pferdeosteopathie ist eine ganzheitliche, ausschliesslich sanfte und einfühlsame Behandlung des Bewegungsapparates des Pferdes. Gelenke, Muskeln und das Binde- und Stützgewebe werden manuell behandelt.

Begründet wurde die Osteopathie von Dr. Andrew Taylor Still, die in den 70er Jahren auf das Pferd übertragen wurde.

Die Osteopathie beinhaltet 3 Grundbausteine:

  • Parietale Osteopathie (Behandlung des Bewegungsapparates)
  • Viscerale Osteopathie (Behandlung der Organe)
  • Cranio-Sacrale-Therapie (der Rhythmus zwischen Schädel und Kreuzbein und die Schädelnähte werden behandelt)


Wann sollte ein Pferd osteopathisch behandelt werden?

Die Osteopathie kommt bei allen Erkrankungen des Bewegungsapparates, bei chronischen Erkrankungen und zur Prävention zum Einsatz.

  • bei unterschiedlichen Formen und Ausprägungen von Lahmheiten
  • bei Widersetzlichkeiten des Pferdes beim Reiten
  • bei Taktunreinheiten in verschiedenen Gangarten
  • wenn das Pferd die Hufe schlecht geben kann
  • wenn das Pferd beim Reiten oder auch in Ruhe den Kopf oder den Schweif schief hält
  • nach Stürzen oder Verletzungen
  • nach einer Operation
  • bei Schmerzanzeichen


Ablauf einer Behandlung:

Eine osteopathische Behandlung sollte bestenfalls 2 Wochen nach einer Zahnbehandlung stattfinden, 1 Woche sollte nach dem Hufschmied, einer Impfung oder Wurmkur vergangen sein.

Jede Behandlung, auch eine Folgehehandlung, beginnt mit einer ausführlichen Befunderhebung. Diese solle in ruhiger Umgebung mit genügend Licht (vor allem im Winter) stattfinden. Hierzu gehört eine Anamnese des Reiters und eine Analyse des Gangbildes auf hartem Untergrund. Danach werden alle Strukturen, dazu gehören Muskeln, Gelenke, Sehnen und Fascien getestet und palpiert (abgetastet). So entsteht ein Gesamtbild von dem Pferd.

Die osteopathische Behandlung selbst ist bei jedem Pferd individuell und basiert auf der ausführlichen Befundung. Entsprechend wendet der Osteotherapeut verschiedene Techniken an um die Strukturen zu behandeln. Unter anderem git es Impulstechniken (Manipulationen, Reboundtechniken), viscerale Techniken, Fascientechniken, Cranio-Sacrale-Techniken, Massagen und Dehnungen.

Nach einer Behandlung beginnt der Regenerationsprozess und das Pferd sollte 48 Stunden nicht geritten werden. Die Regenerationszeit ist nach ungefähr 6 Wochen abgelaufen und das Ergebnis der Behandlung ist zu erwarten. Daher ist eine Folgebehandlung nach frühestens 6 Wochen indiziert.


* Das DIPO (deutsches Institut für Pferdeosteopathie) ist die einzige IFK e. V. (Berufsverband selbständiger Physiotherapeuten) und FN anerkannte Institut für Pferdeosteopathie. Ausschließlich Tier-/ Ärzte und Human-physiotherapeuten können diese Weiterbildung besuchen. Das Institut vermittelt in 308 Unterrichtseinheiten innerhalb von 2 Jahren einen hohen Qualtiäts- und Wissensstandard.